Bronzetafel an Kirchenorgel erinnert an DSD-Förderer

Bronzetafel Orgel DSD

Den Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der barocken Orgel in der St. Edigna-Kirche in Hofdorf, deren Restaurierung die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), Bonn, mit 7.300 Euro unterstützte, feierte die Gemeinde Hunderdorf bereits im Oktober. Nun erreichte in diesen Tagen Bürgermeister Hans Hornberger eine kleine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“, die auch bereits an der Eingangsseite angebracht ist. So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Wie Bürgermeister Hans Hornberger informierte, hat die Gemeinde Hunderdorf als Eigentümerin der aus dem Jahr 1701 stammenden Filialkirche die Kirchenorgel bei Kosten von knapp 100.000 Euro restaurieren lassen. Bei dem vorhandenen Orgelbestand handelt es sich nämlich um ein herausragendes Dokument für den barocken Orgelbau in Süddeutschland, dem auch überregional besondere denkmalpflegerische Bedeutung zukommt. Erfreulicherweise, so das Gemeindeoberhaupt, wurden dazu auch in dankeswerter Weise zusätzlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Förderung gewährt nebst den weiteren Zuwendungen, wie LEADER-Förderung, Landesamt für Denkmalpflege, Bayerischer Landestiftung, Bistum Regensburg, so dass die Maßnahme durchgeführt werden konnte bei einer vertretbaren Eigenleistung von zehn Prozent für die Gemeinde.

„Es ist ein musikalisches Klangerlebnis, das die restaurierte Orgel jetzt wieder von sich geben kann“, fasst der Rathauschef zusammen und verweist gleich für die Freunde der Orgelmusik zum Vormerken auf das Konzert mit Orgelführung am 9. September anlässlich „25 Jahre Tag des offenen Denkmals“.

 

Die Orgel, deren Pfeifen während des Zweiten Weltkriegs ausgebaut waren, war nach dem Krieg in einem nicht mehr bespielbaren Zustand. Das Instrument gehört zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die der Heiligen Edigna gewidmete Kirche mit Zwiebelkuppel stammt aus dem Jahr 1701. Der 1897 restaurierte Sakralbau zeigt im Inneren einen leicht eingezogenen Rechteckchor mit abgeschrägten Ostecken. Der von Pilastern gestützte Chorbogen leitet in das Langhaus über, das eine Flachdecke abschließt. Im Westen wird eine Empore von zwei Holzsäulen getragen. Der neuzeitliche Hochaltar ist mit bauzeitlichen Elementen kombiniert.
Die Orgel in der Mitte der Westempore datiert aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zwei Gehäusetürme mit zur Mitte abfallendem Pfeifenverband gruppieren sich um das westliche Fassadenfenster und gewähren dem Organisten den Blick zum Altar. Die Orgel bietet eine andernorts längst verlorengegangene Befundsituation. Die letzten Spuren einer Veränderung, ersichtlich bei den Windkastenverschlüssen, datieren in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Das hinterspielige Brüstungswerk hatte ursprünglich fünf Register à 45 Töne mit kurzer Bassoktave und dem Umfang bis C´´´´. Das historische barocke Pfeifenwerk ist noch zu etwa 80 Prozent vorhanden. Die Herkunft des Instruments deutet nach den vorliegenden Anhaltspunkten wie Bauart, Anlage, Gehäuseform und einiger Hinweise in den Windkästen auf eines der Mitglieder der Orgelbauerfamilie Ehrlich hin.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für den Denkmalschutz in Deutschland. Sie setzt sich kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt bedrohter Denkmale ein. Ihre vielfältigen Aktivitäten reichen von pädagogischen
Schul- und Jugendprogrammen bis hin zur bundesweiten Aktion „Tag des offenen Denkmals“. Insgesamt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank der aktiven Mithilfe von über 200.000 Förderern bereits über 5.000 Projekte mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen. Sie finanziert ihre Arbeit vor allem durch private Zuwendungen und Spenden. Darüber hinaus wird sie durch Mittel der staatlichen Lotterie GlücksSpirale unterstützt.

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