Feierliche Einweihung des neu gestalteten Lehrbienenstandes

„Liebe Ehrengäste, wir weihen heute ein sehr kleines Gebäude ein, aber dafür mit unzähligen Bewohnern“, so begrüßte Bürgermeister Matthias Wallner geladene Gäste und die Mitglieder des Imkervereins Steinburg-Neukirchen im Lehrbienenstand beim Kreisobstlehrgarten in Neukirchen. Vorsitzender Josef Brem klärte beim Rundgang die Besucher über die komplexe Welt der Bienen auf.

Generalabt em. Thomas Handgrätinger gab den kirchlichen Segen. In einer veränderten Welt, in der plötzlich Nahrungsmittel wieder geschätzt werden und nicht mehr als selbstverständliches Werk der Discounter und Supermärkte gelten, wollten es sich viele Persönlichkeiten nicht nehmen lassen, an einem wichtigen Anlass teilzunehmen, dem dies alles vorausgeht. Die Welt der Bienen und ihre besonderen Eigenheiten erklärte beim Rundgang im Bienenhaus und am gesamten Areal Josef Brem gerne dem Bundestagsabgeordneten Alois Rainer, dem Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier sowie dem Bezirkstags Mitglied Franz Schreyer, neben stellvertretender Landrätin Barbara Unger, den Bürgermeistern aus Windberg Helmut Haimerl und aus Hunderdorf Max Höcherl, genauso gerne wie dem Kreisvorsitzenden der Imker Fritz Schildbach und der Kreisvorsitzenden der OGV Monika Edenhofer. Auch den Bienen, erklärte Josef Brem, mache der Klimawandel zu schaffen und so fliegen die fleißigen Insekten um Fichten- oder Tannennektar nun bereits Wochen eher als zuvor. Im neu geschaffenen Schleuderraum wies er auf die besseren hygienischen Maßnahmen und die abgeschirmte Arbeitsmöglichkeit gegenüber dem Imkerraum hin.  „Die gute Ernte von Honig, die man in überdurchschnittlichen Erträgen jedes Jahr verzeichnen kann, hängt mit der begünstigten Lage am Obstlehrgarten und mit den umliegenden bestehenden Wäldern zusammen“, erklärte der Fachmann den interessierten Ehrengästen. Der Imkerverein Neukirchen-Steinburg zählt mit knapp 100 Mitgliedern als größter Verein im Landkreis und wurde bereits 1910 gegründet. Bürgermeister Matthias Wallner verwies auf die glückliche Tatsache, in der Gemeinde so ein Objekt besitzen zu dürfen, und berichtete über den chronologischen Ablauf des Gebäudes und Areals. Von 1988 bis 1995 wurde mit Mitteln der Ländlichen Entwicklung aus dem gesamten Agraretat der Kreisobstlehrgarten angelegt. Bereits im Jahre 1997 wurde der Lehrbienenstand errichtet und 2001 fand die Erweiterung mit Sanitäranlagen statt. Im Sommer 2020 begann man mit der Erweiterung und Errichtung eines Schleuderraumes und 2021 konnten die Außenanlagen vollständig erneuert werden. Wallner stellte auch die überaus tatkräftige Arbeit des Imkervereins heraus, die ehrenamtlich in vielen Stunden und unter der führenden Organisation von Vorsitzenden Josef Brem, die meiste Arbeit an den neuen Anlagen selbst geleistet hätten. Durch den enormen finanziellen Beitrag des Imkervereins fielen die Kosten für die Gemeinde Neukirchen wesentlich geringer aus. „Gott schuf den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden. Dort sagte er zu ihm, mach die Erde untertan und behüte sie.“ Mit diesen Worten aus der Bibel begann Generalabt em. Thomas Handgrätinger seine Segensworte zur kirchlichen Einweihung der neu erbauten und umgestalteten Räume mit dazugehörigem Außenbereich. In seiner Ansprache zeigte er auf, wie wichtig das Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren in der Natur sei und der Mensch dabei seine Aufgabe erfüllen müsste, wohlweisend damit umzugehen. Er erteilte den Segen für das Gebäude und alle, die dort helfen und dazu beitragen, den Bienen einen Platz zu geben. Die weltliche Eröffnung fand durch den Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich statt. Auch dieser wies in seiner Rede auf die Wichtigkeit dieser Tiere hin und reglementierte die Selbstverständlichkeit, mit der die Bevölkerung heutzutage die Kulturlandschaft sieht. Unter vielen anderen Lebensmitteln, die regional erzeugt werden und die Unterstützung der hiesigen Personen brauchen, ist auch das Produkt Honig von größter Bedeutung. „Die Bienen selbst wiederum“, argumentierte Heinrich, leisten einen großen Beitrag zur Entstehung von Nahrungsmitteln. Ohne ihre Bestäubungsarbeit könne keine Fruchtbarkeit stattfinden. „Wir müssen alle wieder beginnen die Wertschätzung den Leuten gegenüber aufzubringen, die täglich dafür sorgen, dass wir genügend Lebensmittel zu essen haben“, appellierte er am Schluss seiner Ausführungen. (Bild/Text Erika Hartmannsgruber)

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